Mehr Stühle fürs Museum

21.09.2021 Carsten Reuß

Ab dem 11. November wird es mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ wieder möglich sein, in den Ausstellungsräumen des LWL-Preußenmuseums zu verweilen. Damit sich dann nicht nur Eindrücke und Informationen setzen können, lädt eine Sammlung unterschiedlicher Stühle zum Ausruhen und Innehalten ein.

Dieser zentrale Bestandteil des Ausstellungskonzeptes bietet auch Ihnen schon im Vorfeld die Möglichkeit, Teil des Neustarts zu werden. Spenden Sie uns Ihre soliden, aber nicht zu schweren, daheim nicht mehr benötigten Holzstühle und gestalten Sie so die Ausstellung mit!

Unter der fachkundigen Anleitung von Malermeister Frank Wehmeier wurden die ersten Stühle bereits fertiggestellt, unter anderem von Wehmeiers neunjähriger Tochter und den beiden extra aus Berlin angereisten Ausstellungsarchitektinnen Celina Kress und Brigitte Fischer. „Wir freuen uns, dieses zentrale Element der Ausstellung selbst mit herstellen zu können“, so Celina Kress. „Die Stühle werden am Ende alle weiß sein, aber die Formen sind ganz verschieden. In der Ausstellung strahlt Ihnen ein breites Spektrum von Farben entgegen, eine vielfarbige Wand und verschiedenfarbige Lichtkegel. Und mit dieser Vielfarbigkeit bildet das Weiß ein wichtiges Zusammenspiel, da es als Nichtfarbe alle Farben in sich aufnimmt und so die vielen verschiedenen Themen der Ausstellung miteinander verbindet.“

So einfach losmalen und kreativ den Pinsel schwingen, das ging natürlich in den Räumen unserer alten Defensionskaserne nicht, aber Strenge und Ernst waren deswegen noch lange nicht angesagt. Dazu trugen schon Wehmeiers praktische Tipps und kulturgeschichtliche Informationen bei, die er – mit elegantem breitem Krempenhut und Weste in der Kleidung seiner Zunft erschienen – gerne weitergab. Von den Vor- und Nachteilen von Schleifschwämmen und -papieren über die optimale Verwendung der Farben bis zur richtigen Abfolge des Farbauftrags mit Grundierung und abschließender Lackierung reichten seine Anmerkungen. Tochter Hannah kannte sich damit schon bestens aus, sie hat nämlich nicht nur bereits Vogelnistkästen gebaut und bemalt, sondern ihrem Vater auch schon verschiedene Male geholfen. Sogar bei der farblichen Restaurierung historischer Räume hat sie sich schon Tricks abgeschaut und ihn unterstützt.

Bis zur Ausstellungseröffnung nimmt das Museum zu den Verwaltungszeiten weiterhin sehr gerne Stuhlspenden entgegen. Wer nicht selbst Hand an Pinsel und Farbe legen möchte, darf auch einfach nur ein geeignetes Sitzmöbel abgeben. Kundige Meisterhand wird dann für ein einheitliches Erscheinungsbild der guten Stücke in der Ausstellung sorgen.

Also rauf auf den Speicher, rein in Keller oder Schuppen, und heraus mit den „weggesessenen“ alten Stühlen! Geben Sie ihnen eine neue Bühne im Museum!    

Rückfragen/Anmeldung: preussenmuseum@lwl.org

// Text: Carsten Reuß

Kategorien: Kontext · Backstage

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